Mittwoch, 23. September 2009

Liebe ist... HYGIENE!

Schweinegrippe soll eine Pandemie sein?! Dass ich nicht lache! Vor ein paar Tagen flog mir ein Flyer über Genitalpilzinfektionen zu. Unfassbar, aber wahr: davon ist fast jede Frau mindestens einmal im Leben betroffen! Natürlich haben auch viele Männer so ein Viehzeug in sich - sie sind ja auch meistens die Überträger - aber im Gegensatz zu Frauen merken sie davon nichts.

Und die Beschwerden, die frau dann so hat, sind nicht zu verachten! Zunächst einmal brennt, juckt und tut es weh, und das unter Umständen rund um die Uhr. Mit Sexualität ist auch erstmal tote Hose, denn Sex ist während der Krankheit bzw. während der Behandlung maximalst schmerzhaft. Das Unangenehmste ist und bleibt aber immer noch die Therapierung: Frau muss sich je nach Art des Pilzes zwischen 3 und 14 Tagen täglich ein Zäpfchen einführen und eine spezielle Créme verwenden. Klingt zunächst nicht so schlimm - doch die Sache hat so einige Haken.
1. Bis die Behandlung beendet ist, kann frau natürlich nicht mit ihrem Partner schlafen, das ist ja klar. Eine ärgerliche Angelegenheit, aber in der Regel vermindern die Schmerzen den Grad des Triebes weitgehend. Von daher kommt das eh nicht in Frage.
2. Dass die Ausrottung der Genitalschmarotzer bereits eingesetzt hat, heißt ja noch lange nicht, dass die Beschwerden aufhören. Ganz im Gegenteil, manchmal werden sie sogar noch schlimmer - wie gesagt, diese Pilztierchen sind ziemlich aggressiv.

So weit, so klar. Aber wie wird das nun übertragen? Also, zunächst einmal durch Geschlechtsverkehr ohne Präservativ. Das ist zumindest meistens der Fall, das heißt, in den meisten Fällen ist der Mann der Überträger, oft ohne zu wissen, was er für ein Viehzeug mit sich herumschleppt. Tja, und wenn das nicht der Fall ist und frau trotzdem diese Plage in sich hat? Diese Tierchen tummeln sich ja nun überall in unserer Umgebung, man muss nur einmal eine schmierige Türklinke anfassen oder in einer Großküche arbeiten, ohne sich hinterher die Hände zu waschen, und schon hat man seinen Partner unter Umständen angesteckt. Freilich findet die Ansteckung nur statt, wenn die Erreger in die Geschlechtsorgane gelangen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Hygiene ist wichtig, gerade in der Liebe. Zu meinem persönlichen Glück bin ich bisher von solchen Infektionen verschont geblieben und dafür bin ich meinem Herrgott - ich bin zwar Atheist, aber egal - verdammt dankbar.

In diesem Sinne,
die Sojabohne.

PS: Schon mal was von Chlamydien gehört? Etwa das gleiche auf bakterieller Basis. Keine Beschwerden, führt aber unter Umständen zu Unfruchtbarkeit. Behandlung mit Antibiotika, meistens Übertragung durch den Mann. Schönen Dank! Vorbeugung siehe Titel...

Samstag, 19. September 2009

Wie man sich eine Schinkenstulle schmiert

Es gibt wirklich tausenderlei Arten, sich morgens eine Stulle zu schmieren, alle aufzuzählen, wäre Wahnsinn. Man kann aber davon ausgehen, dass es ganz vom Menschentypen abhängt, wie das gemacht wird, oder anders gesagt, man kann die Menschheit in verschiedene Stullenschmierertypen einteilen:

1. Der Sich-Selbst-Inszenierer
Dieser Stullenschmierer passt seinen Schmierstil ganz seiner Wirkungsabsicht an; wenn er z. B. ein Mädel aufreißen will, schmiert er besonders hingebungsvoll und dick, streichelt die Schinkenscheiben regelrecht beim auf-den-Toast-legen und beißt hingebungsvoll hinein. In diesem Fall wird der Schinken sanft mit dem Messer halbiert. Im Prinzip ist diesem Schmierer nicht zu trauen, da sein Stullenstil kein psychologische Analyse seiner Persönlichkeit zulässt. Vorsicht ist geboten!

2. Der Akkurate
Diesen Schmierer darf man auf keinen Fall mit dem Bausparer verwechseln. Die Art und Weise des Stullenbelegens ist zwar auf den ersten Blick ähnlich, jedoch sind die Motive vollkommen andere. Also, der Akkurate achtet peinlich genau darauf, dass der Schinken in keiner Form den Rand der Stulle überragt. Zudem darf die Butter nicht zu sehen sein und der Toast muss gleichmäßig gebräunt wirken. Wenn er die Schmierprozedur durchführt, darf er auf keinen Fall angesprochen werden, er ist hochkonzentriert! Der Zweck des Ganzen ist schlicht und einfach das Akkurate in sich selbst - quasi Ordnung um der Ordnung Willen. Der Akkurate ist derselbe Mensch, der z. B. die Filmtitel immer auf die gleiche Stelle der Videokassette klebt, nur damit das Ganze eine tiefere Ordnung hat. Auch hier ist Vorsicht geboten, denn bei der Änderung eines klitzekleinen Details in seiner kleinen Welt drohen eruptive Aggressionen! Ob dieser Ordnungszwang sich auch auf das Sexualverhalten des Akkuraten auswirkt, ist noch nicht hinreichend geklärt.

3. Der Bausparer
Ob dieser Schmierer auf ein eigenes Heim spart oder auf sonst etwas anderes, geht aus der Bezeichnung nicht hervor. Tatsache ist jedoch, DASS er spart, und das konsequent und radikal. Das äußert sich auch am Frühstückstisch: zunächst einmal wird die Stulle regelrecht VERtoastet, damit der vorhandene Strom auch optimalst ausgenutzt wird. Dann wird die Butter - sofern unser Bausparer kein Hardcore ist, die nehmen nur Margerine - nur segmentartig und ultradünn aufgetragen, auf dass der Fettaufstrich sich möglichst lange halte und nicht vor nächstem Monat neu eingekauft werden müsse. Der Schinken wird selbstverständlich mindestens halbiert, Hardcore-Sparer vierteln ihn sogar. Manche streuen noch eine Brise Salz auf das Streichfett oder zerquetschen einen Stips Avokado auf der Margerineoberfläche. Wie der Name bereits andeutet, geht es diesem Stullentypen ausschließlich darum, Geld zu sparen - bitte verwechseln Sie ihn nicht mit dem Akkuraten, auch wenn der Vergleich naheliegt! Obwohl es natürlich auch Mischformen gibt, quasi Baukurate oder Akkusparer. ;-)

4. Der Hau-weg-die-Scheiße
Dieser Menschentyp kann, muss aber nicht unbedingt unappetitlich sein. Auf alle Fälle vertritt er die Meinung "im Magen kommt eh alles zusammen", rülpst und schmatzt laut bei Tisch und klatscht so ziemlich alles auf die Stulle, was passt - oder eben auch nicht passt. Auch gegen McDonald's hat er nichts einzuwenden, denn die Warenherstellung entspricht weitgehend seinem Lebensmotto - siehe Typbezeichnung. Nun also, der H-w-d-S krallt sich zwei Toastscheiben, toastet sie gut durch - manche machen nicht mal das - und klatscht erstmal eine fette Ladung Senf auf beide Toastscheiben. Darauf kommt dann noch Schinken, Käse, Salami, Tomatenmark bzw. Ketchup und nicht zu vergessen die Remoulade. All das natürlich maßlos draufgepampt. Manche besitzen auch ein Spezialgerät, wo sie ihr Machwerk als Ganzes toasten. Wenn das Machwerk - ich liebe dieses Wort - dann fertig ist, werden mit leuchtenden Augen die Zähne in die Stulle gerammt. Vom Zustand des Mundes und der Zähne hinterher spreche ich lieber gar nicht erst. Und das Übelste an der Sache ist, dass der H-w-d-S eine solche Leidenschaft wirklich nur beim Essen an den Tag legt. Wurzeln bis hin zum Homo Neanderthalensis sind nicht ausgeschlossen.

5. Der Ausgeglichene
Dieser Schmierer ist eindeutig der angenehmste Zeitgenosse unter den bisher Genannten. Er verwendet nicht zu wenig Butter, aber auch nicht zu viel, nimmt nicht zu wenig Schinken, aber auch nicht zu viel, und wenn er nach dem Frühstück das Haus verlässt, sieht man es der Wohnung nicht an, dass hier eine Mahlzeit eingenommen wurde. Allerdings lässt sich hier ausnahmsweise kein Rückschluss auf die Persönlichkeit ziehen, denn die Spanne reicht von langweiligem-Spießer-mit-Bürojob bis zu repektvollem-höflichem-Gentleman. Auf alle Fälle handelt es sich um einen sehr dezenten Menschen, den man in den meisten Fällen einfach nicht nicht-mögen kann.

Freilich gibt es noch weit mehr Stullenschmierer, aber allmählich habe ich Muskelkater vom vielen Tippen, und das soll ja auch nur eine kleinere Auswahl sein. ;-)

In diesem Sinne,
die Sojabohne.

Mittwoch, 2. September 2009

Die Tauchgondel (Zinnowitz)

Was ist die Tauchgondel überhaupt? Nun, eine Art Aufzug Richtung Meeresboden an der Zinnowitzer Seebrücke. Soll heißen, das Ding taucht ca. 4,5 Meter tief ab und dann kann man die wässrige Umwelt beobachten. Und dann bekommt man noch einen Film über die Dinge zu sehen, die man direkt an der Ostseeküste nun mal nicht zu Gesicht kriegt.

So weit, so klar. Als ich heute mit meinem Freund - der Selbstversuch erübrigt sich definitiv - in Zinnowitz war, kam uns jedenfalls die Idee, das Ding zu besteigen, zum Baden war ja noch genug Zeit und die futuristische Form des Gefährts versprach so einiges. Also rein, 16 € berappt, eine 3D-Brille abgegriffen und einen Sitzplatz gesucht. Dumm nur, dass Aufstehen während des Unterwasseraufenthalts wohl nicht erlaubt ist, denn so kann man nur sehen, was auf der am nächsten liegenden Seite ist. Einleitung klang interessant, wunderschönes grünes Wasser, uuuiii, wie romantisch. =)

Der Rest war weniger toll. Laut "Führer" sollte es einen Meter Sichtweite geben, aber das waren höchstens ein paar Zentimeter! Ist ja alles nicht so schlimm, was ist direkt an der Küste auch zu erwarten? Also zurückgelehnt und sich auf den 3D-Film gefreut. Aber der... Ich denke, die Einleitung des Films sagt alles: "Hallo Freunde, ich bin Soundso die kleine Krabbe! So, und nun werde ich euch durch mein kleines Reich führen!" Und das in einer kindgerechten Nette-Tanten-Stimme.

Wir waren froh, dass der Film bald ein Ende hatte, noch etwas länger und mein Freund wäre eingeschlafen. Und ich hätte höchstwahrscheinlich meinen aufkommenden Lachkrampf nicht mehr unterdrücken können. Mal davon abgesehen, dass die 3D-Brillen nichts taugten, ohne sah man aber auch nur ein Gewirr bunter Farben und konturloser Meeresbewohner. Wobei, besonders gut abgestimmt scheinen diese Brillen auch nicht zu sein. Tatsache ist jedenfalls, dass meinem Liebsten schon nach ca. fünf Minuten höllisch die Augen wehgetan haben, und auch ich fand es ein wenig schmerzhaft, die Teile länger als fünf Minuten aufzuhaben.

Das klingt nicht empfehlenswert? Ist es auch nicht! Gut, okay, die Grundidee ist erste Sahne - aber so etwas sollte man doch eher in der Karibik oder sonstwo aufstellen, wo es auch etwas Interessantes zu sehen gibt. Im Prinzip haben wir fast 20 € für einen miesen 3D-Film und den Ausblick auf eine Qualle und ein Dutzend 7-Millimeter-große Fische bezahlt. "Beehren Sie uns bald wieder" - Nein, danke.

In diesem Sinne,
die Sojabohne.

Anmerkung vom 23. November 2010:
Heute, also ca. anderthalb Jahre, nachdem ich diesen Eintrag verfasst habe, ist mir noch ein Zitat eingefallen, das den Besuch und besonders den 3D-Film schön charakterisiert. Ich meinte zu meinem Damaligen so was wie "Das ist doch eher für kleine Kinder!", woraufhin er total resigniert sagte: "Nicht mal für die!!!", und dabei machte er ein unnachahmbar gequältes Gesicht.
Ich denke, diese Bemerkung trifft den Kern den Sache. :)