Sonntag, 10. April 2011

Es ist wirklich erschreckend, wie abhängig man mit der Zeit von Medien wie dem Internet bzw. dem Mobiltelefon ("Handy" ist ein grauenvolles Wort) wird. Jetzt war ich ca. vier Tage vom Netz und hatte auch keinen da, der das Problem beheben konnte, und ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass mir das dermaßen an die Nieren gehen würde. Ich wusste teilweise gar nichts mit mir anzufangen! o.O

Zum Glück hat sich schon bald ein positiver Effekt eingestellt: ich habe wieder Geschmack daran gefunden, auf den Zieseberg (ein Waldstück hier in der Nähe) zu kraxeln, mir einen Baum zu suchen, von dem aus ich einen guten Blick auf das Achterwasser hatte, und (am Stamm dieses Baumes angelehnt) zu lesen. Und das stundenlang, teilweise von 12 bis 20 Uhr. Natürlich mit Proviant, warmen Klamotten und allem drum und dran. Und ich muss sagen, das war wesentlich erfüllender! Ich bin endlich wieder dazu gekommen, Bücher zu lesen, die ich vor Wochen gekauft habe, ohne einen Blick hineinzuwerfen. Ich habe immer ein Buch bei mir, Lesen ist so was Ähnliches wie meine Hauptbeschäftigung zurzeit. Allerdings habe ich in letzter Zeit nur immer wieder meine Lieblingsbücher doppelt und dreifach durchgelesen und Neuanschaffungen sind komplett unter den Tisch gefallen. Durch den Internet-Entzug ist mein Blick z.B. endlich auf eine Gedichtsammlung von Peter Huchel gefallen und ich bin im Moment damit beschäftigt, eine Unmenge an neuen Büchern zu bestellen.

Alles in allem hat mir dieses Ereignis gezeigt, wie bedeutungslos Technik wirklich ist. Natur und Literatur macht wesentlich glücklicher. :)